Diskussionsveranstaltung am 16.03.2023, 19:00 Uhr, Kulturzentrum Kukoon, Buntentorsteinweg 29, 28201 Bremen
Jenseits von Forderungen nach Wahlrecht oder Repräsentation gibt es seit der Entstehung der bürgerlichen Gesellschaft eine Tradition von feministischem Denken, das den Kapitalismus radikal kritisiert. Einige der Fragen, die dabei behandelt werden, sind: Warum werden nur bezahlte Tätigkeiten als „Arbeit“ betrachtet und bewertet? Wessen Arbeit bleibt unsichtbar? Welche Geschlechterarrangements produziert die bürgerliche Arbeitsteilung? Wie konnte die heterosexuelle Kleinfamilie ihren Siegeszug antreten und viele Ehefrauen lange Zeit ausschließlich an Kinder und Küche binden? Wie hängen Kämpfe um gleichen Lohn für gleiche Arbeit, um mehr Personal in Pflegeberufen oder ums Grundeinkommen mit den Beziehungen der Geschlechter zusammen? All diese Fragen berühren Geschlechterverhältnisse – als Produktionsverhältnisse. Ein kleiner Ritt durch die Geschichte des feministischen Marxismus macht die Aktualität dieses Denkens sichtbar.
Valeria Bruschi betreut in Berlin und Potsdam seit mehreren Jahren Lektürekurse zu den drei Bänden des Marxschen Kapital.
Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit Kulturzentrum Kukoon.