Stadtführung am Sonntag, 16. Februar 2014, 14.00 Uhr
Innenstadt Bremen, Treffpunkt Böttcherstraße Ecke Martinistraße
Die Böttcherstraße ist eine bekannte touristische Attraktion Bremens, ihre Geschichte wird hingegen wenig thematisiert. Sie wurde vom Bremer Kaffee-Fabrikanten Ludwig Roselius einerseits als eine gigantische PR-Maßnahme für die Produkte seiner Firma konzipiert, andererseits ist sie Stein gewordene Ideologie. Von Niedersachsen-Tümelei entwickelte sie sich über den Germanenkult zu einer rassistisch-religiösen Atlantis-Ideologie. Roselius sagte selbst, im Bau der Böttcherstraße würde sich seine „Art deutsch zu denken“ ausdrücken. Obwohl überzeugter Nationalsozialist, fiel Roselius mit seiner Variante eines esoterischen Rassismus und seiner völkischen Architektur bei der NSDAP und ihrer Führung in Ungnade. Die Spannungen zwischen beiden hatten dabei in erster Linie ästhetische, und nicht nur politische Gründe. Der Rundgang soll diese Hintergründe der Böttcherstraße und Roselius’ Verstrickungen mit den Nationalsozialisten an diesem steinernen Lehrpfad deutscher Ideologie zeigen.
Joachim Bellgart führt in Bremen thematische Stadterkundungen durch. Mehr Informationen unter: www.bellgart-stadtfuehrungen.de
Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.