(5.6.2013) Nadja Rakowitz: Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation und die Durchsetzungsgeschichte des Kapitalismus

Reihe intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie
Vortrag und
Diskussion mit Nadja Rakowitz (Frankfurt am Main) am Mittwoch, 5. Juni 2013 / 20 Uhr /                          Infoladen / St. Pauli-Str. 10-12 / 28203 Bremen

 Am Ende des ersten Bandes des „Kapital“ kommt Marx im Kapitel „Die sogenannte ursprüngliche Akkumulation“ auf die Frage des Entstehens des Kapitals zu sprechen. Mit seiner Darstellung des Ursprungs der kapitalistischen Produktionsweise hatte Marx das Anliegen, kapitalistische Verhältnisse als historische, d.h. wesentlich vergängliche durchschaubar zu machen. Er bemüht sich um eine Erklärung einerseits der Durchsetzunggeschichte der kapitalistischen Verhältnisse. Andererseits stellt er dar, wie diese Verhältnisse sich immer wieder aufs Neue selbst herstellen können und auch müssen. Daher wurde das Kapitel über die „sogenannte ursprüngliche Akkumulation“ immer wieder auf aktuelle Entwicklungen des Kapitalismus, auf seine Umbrüche und Krisen bezogen, z.B. von Rosa Luxemburg und in den aktuellen Arbeiten von David Harvey, Klaus Dörre und anderen.

Nadja Rakowitz wird zum einen den Argumentationsgang der Kritik der politischen Ökonomie bis zur sog. ursprünglichen Akkumulation darstellen. Zum anderen wird sie an historischen Beispielen jenseits der Marxschen Darstellung zeigen, mit welchen sozialen Konflikten das Entstehen kapitalistischer Verhältnisse einherging und einhergeht. Skizziert werden soll im Vortrag, wie lange es dauerte, bis die Menschen deren Normen so weit verinnerlicht hatten, dass sie jeden Morgen pünktlich zur Arbeit gehen – und das alles als das natürlichste der Welt ansehen.

Nadja Rakowitz ist Soziologin, Mitglied der Marx-Gesellschaft und Autorin des Buches Einfache Warenproduktion. Ideal und Ideologie, Freiburg 2000.

Die Veranstaltung wird organisiert von assocazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen und dem Autonomen Feministischen Referat an der Universität Bremen.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich, die Toilette nicht.

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