(20.4.2018) Sama Maani: Kritik des Kulturrelativismus

Online-Diskussionsveranstaltung* mit Sama Maani
20. April 2018, 20 Uhr
Galerie K’, Alexanderstraße 9b, 28203 Bremen

intros. Einführungen in kritische Gesellschaftstheorie

Noch vor wenigen Jahrzehnten bedeutete Weltoffenheit gegenüber Fremden, dass man ihnen signalisierte, sie seien ungeachtet ihrer Herkunft in unserer Gesellschaft willkommen. Fremdenfeindliche Ressentiments hingegen waren immer mit der Betonung der Herkunft der Angefeindeten verknüpft. Heute scheinen aber auch die Weltoffenen, wenn es um Fremde geht, nicht ohne ausdrückliche Betonung von deren Zugehörigkeit zu einer „anderen Kultur“ auszukommen. Mehr noch: Als Menschen mit „Migrationshintergrund“ werden Fremde ihrer Zugehörigkeit zu einer „fremden Kultur“ auch in den Folgegenerationen nicht los. Welches Konzept von Gesellschaft steckt hinter der Inflation des Begriffs „Kultur“ in der aktuellen Debatte („fremde Kultur“, „unsere Kultur“, „Leitkultur“, „Multikulturalität“, etc.)? Welche Art Unterschiede sollen „kulturelle“ Unterschiede denn sein? Und welche Konsequenzen haben sie? Gelten für Angehörige „anderer Kulturen“ andere Maßstäbe hinsichtlich Demokratie, Freiheit und Recht? Was wurde aus der Idee der Gleichheit aller Menschen?

Saama Maani, geboren in Graz. Studium der Medizin in Wien und der Philosophie in Zürich. Lebt und arbeitet als Schriftsteller und Psychoanalytiker in Wien. 2004  Literaturpreis schreiben zwischen den kulturen. 2007 Österrichisches Staatsstipendium für das Romanprojekt Ungläubig (erschienen 2014). Weitere Veröffentlichungen: Respektverweigerung: Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht, 2015; Der Heiligenscheinorgasmus und andere Erzählungen, 2016. Im Frühjahr 2018 erscheint der Roman Teheran Wunderland.

Eine Veranstaltung von associazione delle talpe in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Initiative – Die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Bremen.

* Sama Maani wird nicht persönlich vor Ort sein, sondern per Video zugeschaltet. Um dem Referenten einen Eindruck der Veranstaltung hier vor Ort geben, möchten wir auch eine Kamera im Raum aufstellen. Sowohl der Eingang als auch ein Bereich des Publikums werden aber nicht gefilmt, sodass ihr die Veranstaltung auch besuchen könnt, ohne gefilmt zu werden.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.

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